Ein hart erkämpfter Riese

      Ein hart erkämpfter Riese

      Nachdem ich gestern auf den Weg zu meiner Freundin nach Stendal in mehreren Staus stand, kam ich kurz vorm Dunkelwerden endlich an der Elbe im Raum Tangermünde an, wo ich vorhatte noch ein bisschen die Spinnrute zu schwingen, da ich erst um 21 Uhr bei Madame angemeldet war.
      Also gings los auf den knapp 2 km langen Fussweg zu meiner Lieblingsbuhne, die ich bei meinem letzten Besuch gefunden hatte. Dort angekommen musste ich frustriert feststellen, dass der Marsch umsonst gewesen ist, weil das Wasser der Elbe gestiegen war. Nicht viel, aber es reichte aus um eine Erreichung des Buhnenkopfes mit trockenen Füssen nicht mehr möglich zu machen. Also nochmal den ganzen Weg zurück zum Auto und die Wathose anziehen. Wieder zurück zur Buhne und dann stand ich trotz 3 Grad Lufttemperatur schwitzend am Buhnenkopf. 'Wehe jetzt beisst nix' dachte ich mir total erschöpft. Als Köder kam nun ein mittelgrosser Salt Shaker-Shad in der Farbe "Arkansas Shiner" am 18 g-Jigkopf zum Einsatz. Die ersten Würfe brachten nix. Nach gut 5 Minuten Angelzeit warf ich den Köder erneut soweit ich konnte an die Strömungskante und wunderte mich, dass ich nach dem Auswurf den Aufschlag des Bleikopfes auf den Grund der Elbe trotz straffer Schnur nicht bemerkte. Also machte ich kurz einige Kurbelumdrehungen. Alles klar, jetzt wusste ich warum der Köder nicht auf den Grund gekommen war. Da hing irgendwelcher Unrat am Haken, wahrscheinlich irgendein Lappen oder ein Ast. Ich leierte also schnell den vermeintlichen Gegenstand heran, der nicht das geringste Lebenszeichen von sich gab. Nachdem ich schon etwa 20 Meter Schnur mühsam aufgekurbelt hatte, kam mir die Sache auf einmal spanisch vor. War da jetzt nicht doch eine Bewegung am anderen Ende? Nein, doch Müll?! Oooohhhh, was war das denn?! Das anfängliche "Zuppeln" wurde heftiger. Und dann verlief meine Schnur auch immer weiter von der Strömungskante aus in den Buhnenkessel hinein. Das gibts doch nicht! Doch ein Fisch und angesicht der Mühe, die ich beim Heranleiern hatte, auch kein kleiner. Ich schaltete die Kopflampe ein, musste nun sogar die Rollenbremse öffnen, da der Widerstand am anderen Ende immer stärker wurde. Dann tauchte er auf. Ein Zander - und was für einer! Mein Herz klopfte, hoffentlich geht jetzt nichts mehr schief. Erster Handlandungsversuch - Kurz konnte ich den Kapitalen greifen, aber dann rutschte er mir wieder aus der Hand, der Haken hing aber zum Glück noch im Zandermaul. Zweiter Versuch, wieder das Gleiche. Eigentlich beherrsche ich das Handlanden von Zandern recht gut, aber angesichts der Ausmasse des Fisches waren Aufregung und Hektik wohl doch zu gross. Im dritten Anlauf hatte ich den Brummer dann endlich fest in der Hand und konnte mir einen Jubelschrei nicht verkneifen. Wie gross wird der wohl sein? Neuer PB? Das Messen ergab stolze 93 cm. Zwar 1 cm unter meinem bisherigen PB, aber neue Jahresbestmarke und noch dazu der 2. Ü90er innerhalb eines Monats. Zwar schwitze ich nun noch mehr (sieht man ja auf dem Bild auch), aber ich war trotzdem megahappy.

      Schnell drei Selbstauslöserfotos, dann durfte der kapitale Stachelritter wieder in die Elbe.

      Danach war ich so platt, dass ich das Angeln gleich wieder beendet habe. Ein solcher Brummer reicht ja auch, selbst wenn man bloss 5 Minuten geangelt hat! 8-) Dafür musste ich ja im Übrigen mehr als genug Wandern, so dass man von einem hart erkämpften Fisch sprechen kann. ;)

      Re: Ein hart erkämpfter Riese

      "SAM" schrieb:

      veit ein bischen leid tust du mir schon
      das es bei all deinen bemühungen doch leider noch nicht zum meterzander gereicht hat


      Ich finde das gut so, sonst hätte ich ja für die Zukunft keine Ziele mehr.

      @ Sandro: Ja das sind wirklich welche.